Die Sammlung

Antoine de Saint Exupéry wird am 29. Juni 1900 in Lyon geboren. Sein Leben beginnt fast wie ein Roman: Als kleiner Junge wächst er zum Teil in einem Schloss auf – Saint-Maurice-de-Rémens – gemeinsam mit seinen Geschwistern und seiner Mutter, zu der er eine sehr enge Bindung hat.

Mit zwölf Jahren fliegt er zum ersten Mal – als Passagier, natürlich. Doch dieser Moment prägt ihn. Der Traum vom Fliegen lässt ihn nie mehr los. Und genau das wird später zu seinem Beruf, seiner Berufung, seinem Schicksal.

Doch Saint Exupéry war nicht nur Abenteurer, sondern auch Schriftsteller und ein sensibler Denker. Seine Bücher – Nachtflug, Wind, Sand und Sterne, Pilote de guerre – sind voll von Philosophie, Poesie und Humanismus. Er wollte die Welt besser verstehen – und verbessern.

«Der Kleine Prinz» entsteht 1942 im Exil in den USA, in einem kleinen Haus auf Long Island. Saint Exupéry ist dort, weil Frankreich von den Nazis besetzt ist. «Der kleine Prinz» ist sein «Märchen für Kinder», wie er selbst sagte – aber in Wirklichkeit ist es ein poetischer Protest gegen die Sinnlosigkeit, Kälte und Arroganz der Welt der Erwachsenen.

Am 31. Juli 1944 startet Saint Exupéry zu einem Aufklärungsflug über dem Mittelmeer – und kehrt nie zurück. Jahrzehntelang bleibt sein Schicksal ein Rätsel. Erst in den 1990ern wird seine Erkennungsmarke aus dem Meer gefischt. Später findet man auch Wrackteile seines Flugzeugs.

Was bleibt, ist sein Werk. Und vor allem: sein kleiner Prinz. Eine Figur, die uns alle daran erinnert, was im Leben wirklich zählt. Freundschaft, Verantwortung, Neugier – und das Staunen über die Welt. Saint Exupéry war kein Heiliger. Er war Mensch – mutig, widersprüchlich, melancholisch, idealistisch. Und gerade deshalb wirkt sein Erbe bis heute weiter.